Die zwei Partner und eine Mitarbeiterin der murr & siedentop Steuerkanzlei Regensburg informierten am 15.5.2023 die Klasse 9b über die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in einer Steuerkanzlei 

Toni Murr, der Gründer der Steuerkanzlei, erzählte zunächst von seinem beruflichen Werdegang, bei dem er nach einem Hauptschulabschluss letzten Endes Steuerberater und Partner der Steuerkanzlei wurde. Auch die ehemalig RSO-Realschülerin Samira Arslan berichtet, wie sie nach der FOS zu der Ausbildung zur Steuerfachangestellten kam.  

Die Schülerinnen und Schüler ließen sich einen Tag im Alltag eines Steuerberaters und einer Steuerfachangestellten schildern. Es wurde schnell klar, dass eine Steuerkanzlei ein Outsourcing-Dienstleister für mittelständische Betriebe ist, in dem ein Arbeitnehmer keinen Tag die gleiche Tätigkeit verrichtet, was den Reiz dieser Arbeit ausmacht. Die Aufgaben gehen weit über die Erstellung eines Businessplans und klassischer Buchhaltung hinaus.  

Murr & siedentop begleiten beispielsweise häufig Unternehmenssanierungen. Die Branche ist nicht nur abwechslungsreich, sondern auch krisenfest, da die Steuerkanzleien auch dann oder gerade dann noch mehr arbeiten, wenn es der Wirtschaft schlecht geht. Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten ist eine Ausbildung für Leute die „hoch hinaus“ wollen, da diese sich ohne Studium zum akademischen Steuerberater weiterbilden können. Wer nicht den Königsweg wählen möchte, kann sich auch zu verschiedenen Fachassistenten, als Fachwirt oder zum Bilanzbuchhalter weiterbilden.  

Die Kanzlei hat 20 Mitarbeiter und zwei Steuerberater und will weiterhin wachsen. Das Durchschnittsalter der Mitarbeiter liegt bei 30 Jahren und die Geschlechterverteilung ist ausgewogen. Die Kanzlei ist eine digitale Kanzlei, in der es kaum Papier gibt. Der Gründer befürwortet folgendes Motto:  Schluss mit Zettelwirtschaft! Wir sagen: „Hallo Zukunft!“ 

Für die Arbeit in einer Steuerkanzlei sprechen auch Heimarbeitsmöglichkeiten und flexible Arbeitszeiten. Toni Murr erklärt, wie er versucht, sein Unternehmensleitbild „Die Mitarbeiter sollen gerne in die Arbeit gehen!“ gerecht zu werden. Es gibt Obst, Wasser, Kaffee, Kreditkarten und eine betriebliche Altersvorsorge für alle Mitarbeiter. Ab und an kocht Herr Murr sogar für seine Angestellten. Außerdem duzen sich in der Kanzlei alle, was zu einem guten Miteinander beiträgt. Als besonderes Event fahren demnächst alle Mitarbeiter für vier Tage nach Dresden, um gut zu einem Team zusammenzuwachsen. Herr Murr ist der Meinung, auch der Spaß darf nicht zu kurz kommen.   

Gegen Ende betont Herr Murr, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung in Steuerkanzleien niemand Angst haben muss überflüssig zu werden. Ihm gefiel der folgende Spruch, den er vor kurzem auf Twitter las: Mitarbeiter werden nicht durch die künstliche Intelligenz ersetzt, sondern durch Mitarbeiter, die künstliche Intelligenz beherrschen.

Stephanie Schneidt-Schindler