In intensiven drei Tagen lernten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10 A im November die Europäischen Institutionen und die Bayerische Vertretung in Brüssel sowie die Stadt selbst kennen und konnten einen Einblick in die Zusammenarbeit der 27 Mitgliedstaaten gewinnen. 

Das Programm wurde von der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Bayern ausgearbeitet und auch bezuschusst. 

 

„Geeint in Vielfalt“ lautet das Motto der EU. Dass die Zusammenarbeit der Abgeordneten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezeichnet funktioniert, davon konnten wir uns bei Vorträgen, Diskussionen und Besichtigungen in der Kommission und im Europäischen Parlament überzeugen. 

So sind die Abgeordneten zwar ähnlich zu den Fraktionen im Bundestag in Gruppen mit gleicher Grundüberzeugung eingeteilt, jedoch gibt es z. B. keinen europaweiten „Fraktionszwang“, so dass sich die Abgeordneten bei jeder Entscheidung ein eigenes Bild machen und entsprechend individuell abstimmen – Basisdemokratie pur. 

Anhand von Beispielen erfuhren wir z. B., welche Projekte bei uns vor Ort durch die EU gefördert werden oder wie der Gesetzgebungsprozess abläuft.  

Sehr interessant war auch der Besuch in der Bayerischen Vertretung, in Angestellte der Staatskanzlei und des Wirtschaftsministeriums die Entscheidungsprozesse beobachten und immer dann versuchen, die bayerische Sichtweise einzubringen, wenn der Wirtschaftsstandort Bayern nach Ansicht der Bayerischen Staatsregierung Nachteile zu befürchten hätte. 

Dabei sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Vertretung mit zwei Repräsentanten im Ausschuss der Regionen tätig und kommunizieren ihre Statements an Abgeordnete sowie – über den Bundesrat – auch an die Bundesminister. Das Gewicht Bayerns ist hier nicht zu vernachlässigen, da Bayern europaweit gesehen über die siebt-größte Volkswirtschaft verfügt. Zusätzlich werden je nach Thematik oft Allianzen gebildet, z. B. mit der Ländervertretung Baden-Württembergs oder mit Österreich. 

Stadtrundgänge am Abend und auch eine Stadtführung rundeten die Exkursion ab. 

Die EU und „Brüssel“ sind nun nicht mehr weit weg – die Bilder von den Orten und Personen bleiben im Kopf und auch im Herzen – nun liegt es an uns, im kommenden Jahr bei der Europawahl mitzumachen, sich zu informieren und abzustimmen. Das ist für unsere Schülerinnen und Schüler dann auch schon möglich, da die Altersgrenze bei 16 Jahren liegt. 

Mit dem guten Gefühl, in einem Land und einer Union zu leben, in der Demokratie, Freiheit und die Grundrechte garantiert sind und wertgeschätzt werden, kamen wir nachts um zwei Uhr wieder aus Brüssel zurück.  


 

 

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